Karnevalstraditionen

Skurrile Karnevalstraditionen – und was sie mit Beerdigungen zu tun haben

Gerade startet der Straßenkarneval in unserer Region – wenn auch Corona-bedingt in überschaubarem Umfang. Wir werfen einen humorvollen Blick auf Karnevalstraditionen, die auf uns zum Teil „jeck“ wirken, zugleich aber im wahrlich weitesten Sinne mit „Beerdigung“ zu tun haben.

Auf der Kanareninsel Teneriffa beispielsweise ist Aschermittwoch bei weitem nicht alles vorbei. Zwar ist an dem Tag auch dort offiziell Schluss mit der fünften Jahreszeit. Dann wird eine riesengroße Sardine unter großer und vor allem lauter „Anteilnahme“ der Bevölkerung verbrannt. Das ist nicht etwa ein echtes Tier, sondern ein Fisch aus Pappmarché. Doch danach geht auf Teneriffa das Tanzen und Feiern weiter – kein Gedanke an Traurigkeit und Verlust.

Woher der Brauch stammt? Dazu gibt es viele Ideen. Eine davon: Der spanische König wollte laut Überlieferung am Aschermittwoch ein Fest fürs Volk ausrichten, dabei statt des in der Fastenzeit verbotenen Fleisches Sardinen essen. Die aber verdarben in der Sonne und stanken mächtig. „Also verordnete der König, dass diese stinkenden Sardinen gleich im Festgelände der Casa de Campo vergraben werden, was die Untertanen nicht ohne ein gewisses Maß an Humor verfolgten“, heißt es auf www.viva-cararias.es. Die Menschen hatten offenbar so viel Spaß dabei, dass seither alljährlich die Sardine beerdigt wird.

Auch sehr anders als in Deutschland und zugleich im übertragenen Sinne ein bisschen „vergänglich“ ist eine Karnevalstradition auf den karibischen Inseln von Trinidad und Tobago. Dort findet ein Festumzug statt, bei dem die Menschen nur Kleidung tragen, die sie anschließend wegschmeißen können. Das ist auch besser so, denn die Jecken beschmieren sich mit allem, was prima klebt oder haften bleibt – zum Beispiel Farbe, Schlamm oder Schokosauce.

Am meisten mit Beerdigung hat dann wohl doch unsere eigene Hoppeditz- bzw. Nubbel-Tradition zu tun: Am Ende des Straßenkarnevals wird die Strohfigur „vor Gericht gestellt“ und anschließend verbrannt. Schließlich trägt sie für alles die Verantwortung, was in der abgelaufenen Session schief gegangen ist.

In dem Sinne: Wer feiern mag, der bleibe vor allem eines: gesund!