Anonyme Bestattung

Serie Bestattungsarten: Anonyme Bestattung

Wir setzen unsere kleine Serie über Bestattungsarten mit der anonymen Bestattung fort.

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Menschen anonym bestattet werden. Tatsächlich wird die anonyme Bestattung gegenüber früheren Traditionen offenbar immer beliebter. Sie zeichnet aus, dass Verstorbene in einer Urne auf einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt werden. Eine Kennzeichnung der Grabstätte beispielsweise durch einen Grabstein oder eine Tafel ist nicht möglich.

Wer sich für eine anonyme Bestattung entscheidet, kann (muss aber nicht) bewusst auf Trauerfeier, Trauerkarten oder Traueranzeigen verzichten. Selbst der Beisetzungstermin ist in der Regel nicht bekannt. Damit erklärt sich auch eines der Hauptmotive für eine anonyme Bestattung: Es entstehen keine Folgekosten wie Grabpflege, Kauf eines Grabsteines oder Friedhofsgebühren. Außerdem hat sich in den letzten Jahrzehnten offenbar der Umgang mit der Trauer verändert: Angehörige möchten damit öfter als in der Vergangenheit allein sein und sie nicht bei einer Trauerfeier oder in der Öffentlichkeit teilen.

Ob die anonyme Bestattung im Nachhinein eine gute Entscheidung ist, muss letztlich jeder für sich selber entscheiden. Wir beobachten allerdings, dass es vielen Angehörigen wichtig ist, an einem Grab oder am Kolumbarium wie in unserem Bestattungshaus den Verstorbenen nahe zu sein. Einen Ort der Trauer aber gibt es bei einer anonymen Bestattung nicht. Darüber sollte man sich vor einer Entscheidung dafür bewusst sein.

Die Kosten für eine anonyme Bestattung trägt übrigens wie bei allen anderen Beerdigungen auch der nächste Angehörige (es sei denn, die Verstorbenen haben mit einer Bestattungsvorsorge die Kosten bereits gedeckt). Es gibt allerdings Ausnahmen: Ist für die Angehörigen die finanzielle Belastung zu hoch, können sie Unterstützung beim örtlichen Sozialamt beantragen.