Bestatter auf dem Weg zur Trauerfeier verschollen
Wie gut, dass uns trotz des jüngsten Wintereinbruchs in der vergangenen Woche das Schicksal unseres italienischen Kollegen erspart geblieben ist: Er steckte samt Leichenwagen und Verstorbener im Schnee fest und zog sich ziemlichen Ärger der Angehörigen zu. Das ging sogar durch die italienische und deutsche Presse und fällt wohl in die Kategorie „Geschichten, die das Leben schreibt“ – und wahrscheinlich für die Beteiligten noch länger in Erinnerung bleiben.
Was war passiert? Bestatter und Verstorbene verschwinden Anfang Januar auf dem Weg zur Trauerhalle, wo bereits die Angehörigen und Freunde der toten Frau warten. Was sie nicht wissen: Der Bestatter aus Mailand befindet sich in höchster Gefahr. Durch einen Navigationsfehler hat er nicht die normale Route über die Autobahn genommen, sondern den im Winter gesperrten Dordona-Pass. So berichtet es die italienische Zeitung „Corriere della Sera“.
Doch damit nicht genug: Weil ein Sturm aufzieht und er auf 2.000 Metern Höhe mit dem Auto im Schnee versinkt, dazu auch kein Handyempfang ist, läuft er zehn Kilometer zur nächsten Berghütte. Dort kann er zwar die Bergrettung alarmieren, ist aber unterkühlt und hat Erfrierungen. Das Ende vom Lied: Der Leichenwagen muss abtransportiert, die Beerdigung verschoben werden.
Und die Lehre aus der Geschichte? Bestatter sein kann zuweilen ganz schön gefährlich sein. Aber wir geben unser Bestes, damit wir im Bergischen Land nicht von der Straße abkommen.