Seebestattung

Serie Bestattungsarten: Seebestattung

Wie die Bestattung in einem Kolumbarium ist auch die Seebestattung eine Urnenbeisetzung. Dabei wird die Asche des Verstorbenen in einer wasserlöslichen Urne dem Meer übergeben. Vielfach wählen Angehörige diese Bestattungsform, wenn der Verstorbene oder sie selbst einen engen Bezug zum Wasser oder zum Meer hatten. Früher war das sogar eine Voraussetzung. Heute kann die Seebestattung jeder wählen. Wir erklären, wie sie abläuft.

Wo findet eine Seebestattung statt?

In Deutschland finden Beisetzungen auf See meist auf der Ost- oder Nordsee statt. Sie können aber auch andere Meere außerhalb unseres Landes wählen. Die Seebestattung ist nur mit einem Mindestabstand von drei Seemeilen zur Küste erlaubt. Die Urne – aus wasserlöslicher Zellulose oder Sandstein – wird von einem Bestattungsschiff aus dem Meer übergeben. Die Angehörigen können auf dem Schiff dabei sein.

Voraussetzungen für eine Seebestattung

Für eine Seebestattung benötigen Sie die schriftliche Willenserklärung des Verstorbenen oder der Familie (Seebestattungsverfügung). Da es in Deutschland einen Friedhofzwang gibt, brauchen Sie außerdem eine entsprechende Ausnahmegenehmigung. Dafür zuständig ist die Gemeinde des Heimathafens des Bestattungsschiffes.

Wie läuft die Bestattung auf dem Meer ab?

Wurde der Leichnam in einem Krematorium eingeäschert, übergeben wir als Ihr Bestatter vor Ort die Urne an die Reederei des Bestattungsschiffes. Beim Ablauf haben die Angehörigen die Wahl zwischen einer begleiteten und einer stillen Seebestattung. Bei der begleiteten Beisetzung findet meist auf dem Schiff eine Trauerfeier mit dem Kapitän und den Hinterbliebenen statt. Sie können Blumen und Blüten aufs Meer werfen, allerdings keine Kränze. Ist die Trauergemeinde besonders groß, bietet sich eine Trauerfeier an Land an, da die Bestattungsschiffe in der Regel nur für bis zu 50 Menschen ausgelegt sind.

Ist die Urne dem Meer übergeben, erhält die Familie einen Auszug aus dem Schiffstagebuch, außerdem eine Seekarte mit den genauen nautischen Angaben des Bestattungsortes.

Kosten

Es fallen allgemein Verwaltungskosten, Kosten für die Kremierung und die Seeurne, für die Leistungen Ihres Bestatters sowie ggf. für die Trauerfeier und einen anschließenden Leichenschmaus an. Für die Bestattung auf dem Meer kommen die Kosten für die Reederei hinzu.

Vor- und Nachteile einer Seebestattung

Für Menschen mit einem engen Bezug zum Meer ist es oftmals ein beruhigender Gedanke, dort ihre letzte Ruhe zu finden, für die Angehörigen, die diese Einstellung teilen, ebenso. Für die Hinterbliebenen kommt hinzu, dass sie sich nicht um Grabstein oder Grabpflege kümmern müssen.

Schwierig könnte die Seebestattung für Angehörige werden, die für ihre Trauer einen festen Ort brauchen, an dem sie sich den Verstorbenen besonders nah fühlen. Das ist oftmals der Friedhof. Allerdings bieten Reedereien meist Gedenkfahrten zu den Stellen im Meer an, an denen Menschen beigesetzt sind.

Seebestattung in Nordrhein-Westfalen?

Für Verstorbene aus unserer Region ist eine Seebestattung immer noch die Ausnahme. Ist es aber Ihr persönlicher Wunsch, sollten wir darüber im Rahmen der Bestattungsvorsorge sprechen. Wir beraten Sie und Ihre Angehörigen gern.