Wie verhält man sich auf einer Beerdigung?

Bestattungsknigge: Wie verhalte ich mich auf einer Beerdigung?

Beerdigungen sind für viele Menschen gefühlsmäßig schwierig – nicht nur wegen der Trauer um den verstorbenen Menschen, die damit verbunden ist. Auch Trauergäste fühlen sich in der Situation oft unsicher. Wir geben Antworten auf die Frage „Wie verhalte ich mich auf einer Beerdigung?“

Bestattungsknigge – unsere Tipps für christliche Beerdigungen

Vor der Beerdigung

Wenn Sie erfahren, dass ein Mensch gestorben ist, der und dessen Angehörige Ihnen wichtig sind, sollten Sie eine Kondolenzkarte schreiben. Insbesondere, wenn Sie eine Traueranzeige von der Familie erhalten, sollten Sie sie beantworten – möglichst mit persönlichen Worten. Was auf keinen Fall geht: Nachrichten an die Trauernden per WhatsApp oder SMS.

Bei der Beerdigung

Um an einer Trauerfeier und Beerdigung teilnehmen zu dürfen, muss man nicht explizit eingeladen sein. Teilnehmen darf grundsätzlich jeder, der sich dem verstorbenen Menschen in irgendeiner Weise verbunden fühlt.

Bitte beachten Sie:

  • Pünktlichkeit ist bei Beerdigungen nicht nur eine Zier, sondern ein absolutes Muss. Empfehlenswert ist, eine Viertelstunde vorher dort zu sein.
  • Dem Anstand gegenüber dem verstorbenen Menschen und den Angehörigen sind auch diese Regeln geschuldet:
    • Handy ausschalten
    • nicht zu laut reden vor, während und nach der gesamten Veranstaltung
    • nicht auf dem Friedhof rauchen

Meist gehören zur Beerdigung Trauerandacht/-feier/-gottesdienst und anschließende Beisetzung auf dem Friedhof – und zwar unabhängig davon, ob es eine Urnen- oder Sargbestattung ist.

Wählen Sie Ihren Platz bei der Trauerfeier nach ihrer persönlichen Rolle im Leben des/der Verstorbenen aus: Vorrang haben immer die Angehörigen und engste Freunde, nicht nur bei der Sitzordnung, sondern auch bei einem Trauerzug. Danach folgen weitere Freunde, Vereine, Nachbarn und entferntere Bekannte. Bei einem Trauerzug sollte übrigens nicht gesprochen werden.

Ist die Urne oder der Sarg im Grab, gehen die Trauergäste nacheinander daran vorbei und werfen Blumen oder kleine Sträuße hinein. Auch ist es durchaus üblich, drei Schaufeln Erde auf Sarg oder Urne zu werfen. Danach gehen die Teilnehmer zu den Angehörigen und kondolieren. Ausnahme: wenn die Familie keine Trauerbekundungen am Grab möchte.

Es kann vorkommen, dass der Sarg oder die Urne nach einer Trauerfeier in der Kirche, Friedhofskapelle oder Trauerhalle bleibt. In dem Fall erweisen ebenfalls zuerst die Angehörigen die letzte Ehre am Sarg/an der Urne und legen dort Blumen ab. Danach folgt die Trauergemeinde.

Blumen

Wer an einer Beerdigung teilnimmt, bringt in der Regel Blumen mit, in besonderen Fällen auch Kränze oder Gebinde. Ausnahme: Die Angehörigen wollen das ausdrücklich nicht, zum Beispiel, weil sie stattdessen im Sinne des/der Toten um Spenden zum Beispiel für einen guten Zweck bitten. Berücksichtigen sollten Sie, dass der Blumenschmuck bei einer Sargbeisetzung in der Regel größer ausfallen kann als bei einer Urnenbestattung.

Kleidung

Üblich ist auch heute noch schwarze oder dunkle Kleidung auf einer Beerdigung. Natürlich kann es der ausdrückliche Wunsch des verstorbenen Menschen oder der Angehörigen sein, von dieser Tradition abzuweichen. Das sollten die Besucher berücksichtigen und sich einfach angemessen anziehen. Ratsam ist, sich auf einer Beerdigung nicht zu extravagant zu kleiden.

Leichenschmaus

Im Gegensatz zur Beerdigung ist der Leichenschmaus nach der Zeremonie für geladenen Gäste. Manchmal ergibt es sich, dass Angehörige Gäste spontan dazubitten. Diese Einladung dürfen Sie gerne annehmen.

Oft ist die Stimmung beim Leichenschmaus erstaunlich gelöst, weil die Anspannung nach der Beerdigung von den Menschen abfällt. Dennoch sollte die Veranstaltung nicht zu sehr ausufern. Als Daumengröße seien zwei Stunden Aufenthalt empfohlen. Das aber hängt natürlich immer auch von der individuellen Situation und den Wünschen der Angehörigen ab.